Ein echtes Feuer löschen, das kostet im ersten Moment Überwindung.
Bei unserer Brandschutzhelferausbildung haben wir das nicht nur theoretisch besprochen, sondern durften auch praktisch ein Feuer mit verschiedenen Feuerlöschern löschen, um im Ernstfall gewappnet zu sein.
Eine Erfahrung fürs Leben.
Um die Sicherheit in unseren Büroräumen zu erhöhen, haben wir bei der Brandschutzhelferausbildung neben dem aktiven Feuerlöschen viele lebenswichtige Tipps für das richtige Verhalten im Brandfall bekommen.
Zuerst die Theorie
Zu Beginn der mehrstündigen Ausbildung wurde uns vermittelt, warum eine schnelle Reaktion bei einem Brand überlebenswichtig ist. Dabei wurde uns direkt erklärt, dass in einer Extremsituation (wie zum Beispiel einem Brand) jeder Mensch anders reagiert. Daher ist es wichtig, dass mögliche Situationen durchgesprochen werden, um im Ernstfall auf dieses Wissen zugreifen zu können.
Wir wurden gefragt was wir bereits über Brandschutz wissen. Zum Beispiel, ob bei einem Brand Fenster geöffnet oder geschlossen werden sollen.
Die Auflösung auf diese Frage findet ihr weiter unten.
Wissen wo es raus geht
Einer der wichtigsten Punkte im Alltag ist, zu wissen wo es im Notfall raus geht. Wenn du dir nicht sicher bist, frag am Besten einen der Kollegen. Notausgänge und Feuerlöscher sind aber auch immer auffällig markiert und an wichtigen Punkten angebracht. So kann es zum Beispiel auch nicht schaden, wenn man bei öffentlichen Veranstaltungen nach Notausgängen und deren Beschilderung Ausschau hält.
Weißt du zum Beispiel bei deinem Lieblingskino oder -lokal, wo du im Notfall das Gebäude verlassen kannst?
Was tun, wenn ich ein Feuer entdecke?
- Ruhe bewahren
- Feuer melden
- Evakuierung
- Löschversuch
- Unterstützen
Extern bei der Feuerwehr und intern für die Kollegen
Wenn du ein Feuer bei der Feuerwehr meldest ist es wichtig, folgende Punkte zu nennen: Wer meldet den Brand?, Was ist passiert? / Was brennt?, Wo brennt es? (Die genaue Adresse). Anschließend wartest du auf Rückfragen der Zentrale. Denn nur die Zentrale sollte das Telefonat beenden.
Menschenleben geht über Sachschaden. Daher sollte vor jedem Löschversuch sichergestellt werden, dass alle gefährdeten Personen in Sicherheit sind.
Wenn alle Personen in Sicherheit sind und das eigene Leben bei einem Löschversuch nicht gefährdet ist, kann ein Löschversuch unternommen werden. Aber auch hier gilt im Extremfall eher, sich in Sicherheit zu bringen, als den Helden zu spielen.
Wenn die Feuerwehr anrückt, um zu helfen, ist sie auf Unterstützung angewiesen, da sie die Räumlichkeiten nicht kennt. Daher sollte auf jeden Fall jemand erklären können, wo das Feuer ausgebrochen ist und ob sich noch Personen im Gebäude befinden.
Um zu der oben genannten Frage mit den Fenstern zurück zukommen. Wenn ich in einem Raum eingeschlossen bin, in dem viel Rauch ist, ist es wichtig Fenster zu öffnen. Denn durch die geöffneten Fenster können die Hitze und der Rauch entweichen. Es stimmt zwar, dass geschlossene Fenster verhindern, dass ein Feuer weiterhin Sauerstoff bekommt und wachsen kann. Aber man selbst bekommt dann auch keinen Sauerstoff mehr.
Brandschutz in der Praxis
Nach dem umfangreichen und interessanten Theorieteil durften wir in die Praxis übergehen. Den Ausbildern ist es wichtig, dass wir keine Scheu haben, einen Feuerlöscher in die Hand zu nehmen und zu benutzen. Daher betrachteten wir nach einen kleinen Rundgang durch die Büroräume, die Notausgänge um dann die Praxis im Innenhof zu üben. Zuerst wurde uns gezeigt was passiert, wenn ein Fettbrand (wenn zum Beispiel das Fett in der Pfanne brennt) mit Wasser gelöscht wird. Als das Wasser mit dem brennenden Fett in Berührung kam, stieß sofort eine große Feuerwolke hoch. Das war sehr erschreckend, denn diese Situation möchte ich mir gar nicht in einem geschlossenen Raum vorstellen.
Anschließend erklärte uns der Ausbilder die verschiedenen Feuerlöscher und wie sie entsichert werden. Jeder von uns durfte dann ein vorbereitetes Feuer löschen. Das Feuer wurde in einer gasbetriebenen Vorrichtung entfacht und konnte nach jedem Löschen wieder entfacht werden. Somit hatten wir alle die gleiche Ausgangssituation. Beim Löschen ist uns direkt aufgefallen, wie unterschiedlich die Feuerlöscher in der Handhabung und im Löschverhalten sind.
Sicherer im Alltag
Durch diese mehrstündige Ausbildung weiß ich nun nicht nur im beruflichen Alltag, was ich im Notfall zu tun habe. Ich habe mir direkt vorgenommen, unseren Feuerlöscher zu Hause näher unter die Lupe zu nehmen und mich mit ihm vertraut zu machen.
Ich kann nur jedem empfehlen, auch eine solche Ausbildung zu machen, wenn er die Möglichkeit hat. Zum Einen, um sich mit den Tatsachen vertraut zu machen und sich nicht nur auf die Medien à la Alarm für Cobra 11 zu verlassen. Zum Anderen, weil ich mich nun sicherer fühle und denke, dass ich im Notfall besser reagieren kann.
Brandschutz ist ein wichtiger Aspekt, der nicht nur in Unternehmen, sondern auch im privaten Bereich nicht vernachlässigt werden sollte. Richtiges Verhalten im Notfall kann Leben retten. Dabei ist Ruhe bewahren oberstes Gebot! Eine regelmäßige Schulung und Übung des richtigen Verhaltens im Brandfall kann hierbei helfen, Panik zu vermeiden und schnell und effektiv zu handeln. Denken Sie daran, dass jede Sekunde zählt, wenn es um Brandschutz geht.
Vielen Dank für diesen spannenden Artikel zum Thema Brandschutz! Interessant zu lesen, dass man das Fenster – im Falle eines Brands – öffnen sollte. Bislang dachte ich immer, dass es geschlossen bleiben sollte. Im Notfall kann diese wichtige Information einem das Leben retten. Danke für diesen tollen und wichtigen Beitrag!